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Ungewisse Zukunft für heimische Laubholzverarbeitung

21.11.2022

Kleine Anfragen der FDP im Hessischen Landtag

Ungewisse Zukunft für heimische Laubholzverarbeitung

Die Zukunft des Clusters Forst und Holz in Hessen stand insbesondere angesichts der ausgeweiteten Nutzungsverbote in den hessischen Laubwäldern im Mittelpunkt von drei kleinen Anfragen der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag. Die nun vorliegende Antwort der Landesregierung lässt jedoch weiterhin viele Fragen offen. Vor diesem Hintergrund kritisiert der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) die mangelnde Begründung zur Aufrechterhaltung der Einschlagsbeschränkung und mahnt eine schnelle Lösung und eine Perspektive für die Zukunft der Laubholzverarbeitung in Hessen an.

„Angesichts der Tatsache, dass die hessische Landesregierung in ihrer Antwort auf die kleinen Anfragen der FDP die schwierige Lage der laubholzverarbeitenden Betriebe erkannt hat, bleibt es aus unserer Sicht völlig unverständlich, weshalb nicht der Versuch einer Lösung unternommen, sondern am Einschlagsmoratorium festgehalten wird“, kritisiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus. „Die Lage der regionalen Laubholzindustrie ist äußerst ernst. Gleichzeitig liegen mittlerweile neue fachliche Erkenntnisse zu den Buchenwäldern in Hessen vor. Hier brauchen wir eine Lösung, um Gefahren für die gesamte Branche Wald und Holz abzuwenden“.

Verantwortung für Zukunftsrohstoff

„Hessen ist ein Laubholzland und nimmt damit auch über die Landesgrenzen hinweg eine zentrale Rolle für die Verfügbarkeit von Laubholz ein. Doch offenbar verkennt die Landesregierung ihre damit verbundene Verantwortung: Das Einschlagsmoratorium bremst die Verarbeitung des heimischen Zukunftsrohstoffs in einer Zeit aus, in der wir dringend Innovationen und Investitionen benötigen“, betont Möbus. Denn die Bedeutung von Laubholz im Kampf gegen den Klimawandel und als Grundlage unserer Bioökonomie wächst. „Welche Abhängigkeiten aus einer Nutzungseinschränkung heimischer Rohstoffe erwachsen, zeigt sich bereits am deutlich gestiegenen Anteil der importierten Buchenstämme aus anderen europäischen Ländern. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft sind wir auf Produkte aus Laubholz angewiesen. Der nachwachsende Rohstoff ersetzt schon heute zahlreiche Alltagsgegenstände und Bauprodukte aus Plastik und Stahl und setzt damit bei den Verursachern der Klimakrise an.“

Zustand der Buchenwälder nahezu unverändert

„Die Einführung des Einschlagsmoratoriums in Hessen wurde mit den zunehmenden Schäden an Buchenbeständen begründet. Der diesjährige Waldzustandsbericht Hessens und aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen sehen jedoch wenig Veränderungen an ihrem Zustand und lassen auch keinen Zusammenhang mit einer aktiven Waldbewirtschaftung erkennen. Es wird allerhöchste Zeit, diese Erkenntnisse auch politisch umzusetzen. Die Unternehmen sind auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen. Im Sinne einer zukunftsfähigen Klimapolitik heißt es hier, Verantwortung zu übernehmen sowie bestehende Beschränkungen und Unsicherheiten zu beseitigen“, appelliert Möbus abschließend.

Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.

Pressekontakt:

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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.