Newsroom

Diskriminierung von Holzheizungen abschaffen

12.05.2023

Gebäudeenergiegesetz im Bundesrat

Diskriminierung von Holzheizungen abschaffen

Anlässlich der heutigen Beratungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Bundesrat fordert der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) die Abschaffung der geplanten Diskriminierung der Holzenergie. Nicht nur das Verbot im Neubau, sondern auch die vorgesehenen Kombinationspflichten im Bestand kämen einem faktischen Ausschluss der wichtigsten erneuerbaren Wärmequelle gleich und stünden der schnellen und effektiven energetischen Sanierung direkt entgegen.

„Es ist sehr erfreulich, dass einige Bundesländer die Wichtigkeit der Holzenergie im Gebäudebereich erkannt haben und sich gegen Verbote und den faktischen Ausschluss positionieren. Wir sehen die Empfehlungen der Bundesratsausschüsse und die Plenaranträge Bayerns und der Nordländer (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern), Holzheizungen im Neubau zuzulassen und die Hürden in Bestandsgebäuden abzubauen, als wichtiges Signal zur Stärkung der nachhaltigen Holzenergie. Ein technologieoffener Ansatz muss Biomasse als bislang bedeutendste erneuerbare Wärmequelle zur Erreichung des 65-Prozent-Ziels zulassen“, betont DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus. „Es ist extrem bedauerlich, dass den Interessengruppen durch die Ergänzungen im Kabinettsentwurf nach der Länder- und Verbändeanhörung die Möglichkeit genommen wurde, zu den fragwürdigen Regelungen direkt Stellung zu nehmen. Umso mehr muss jetzt betont werden, dass die Vorgaben zum Einbau von Holzheizungen einem faktischen Ausschluss der Holzwärme im Bestand gleichkommen und somit den schnellen und effektiven Heizungstausch gefährden.“

Rückfall in fossile Energien verhindern

Im zur Beratung stehenden Entwurf ist vorgesehen, dass Biomasseheizungen im Neubau nicht zur Erfüllung des 65 Prozent-Ziels zulässig sind. Im Bestand soll bei Biomasseheizungen künftig eine Kombinationspflicht mit Solar oder Photovoltaik und zudem eine Pflicht für staubmindernde Maßnahmen gelten, die diese Heizungen unverhältnismäßig verteuern.

„Der Gebäudesektor hat im vergangenen Jahr erneut seine Klimaziele verfehlt. Der anhaltende Sanierungsstau macht deutlich, dass die Wärmewende nur gelingt, wenn praktikable und bezahlbare Lösungen im Mittelpunkt stehen. Insbesondere beim Austausch von Ölheizungen können Holzpellets einen wichtigen Beitrag zur erneuerbaren Wärme leisten, ohne, dass weitere teure Sanierungsmaßnahmen für Dämmung und Fußbodenheizung wie bei einer Wärmepumpe nötig werden. Vor diesem Hintergrund ist die Anzahl der Neuinstallationen moderner und effizienter Holzheizungen in den letzten Jahren auch durch gesetzliche Förderungen stetig gestiegen. Die plötzliche Kehrtwende führt nicht nur zu Unsicherheiten, sondern auch zu einem Vertrauensverlust bei der Energiewende“, erklärt Möbus. „Dass die Pläne zum GEG zu einem Run auf neue Öl- und Gasheizungen führen, ist ein fatales Signal. Um einen Rückfall in die fossilen Heizungen zu vermeiden, muss jetzt gegengesteuert werden. Wir appellieren daher dringend, im Rahmen der weiteren Beratungen im Bundesrat und Bundestag, die ungerechtfertigten und ausschließlichen Hürden für die Holzwärme im Bestand im GEG zu streichen.“

Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.

Pressekontakt:

Deutsche Säge- und Holzindustrie
Geschäftsführerin Julia Möbus
Chausseestraße 99
10115 Berlin

Tel.: +49 30 2061 399-00
Fax: +49 30 2061 399-89                                  
E-Mail: presse@saegeindustrie.de
Internet: www.saegeindustrie.de
Twitter: @saegeindustrie

 

Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.