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Stilllegungen gefährden Holzbau, Waldumbau und Klimaschutz

27.06.2022

Honorierung der Ökosystemleistungen des Waldes

Stilllegungen gefährden Holzbau, Waldumbau und Klimaschutz

Ein zwischen dem Bundeslandwirtschaft- und Bundesumweltministerium ausgehandelter Entwurf für die Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes, sieht die Stilllegung von Waldflächen als eine der Fördervoraussetzungen vor. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) kritisiert diese Pläne scharf und weist auf die Gefahr einer verfehlten Klimapolitik im Wald hin. Dabei unterstreicht der Verband die Bedeutung nachhaltiger Waldwirtschaft und Holzverwendung für das Gelingen des Waldumbaus und die langfristige Abkehr von fossilen Ressourcen.

„Das im Entwurf des geplanten Förderprogramms vorgesehene Kriterium eines teilweisen Nutzungsverzichts steht nicht nur den Zielen des Umbaus zu klimaresilienten Wäldern entgegen, sondern konterkariert auch die Bemühungen zur vermehrten Nutzung heimischer und nachwachsender Ressourcen und damit die selbstgesteckten Ziele auf dem Weg zur Klimaneutralität“, kritisiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus die angestrebte Fördervoraussetzung. „Die einseitige Fokussierung auf die CO2-Speicherfunktion des Waldes verkennt dabei die Bedeutung nachhaltiger Holzverwendung für die Transformation zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und Gesellschaft und nimmt so nicht nur einen Rückschlag im Kampf gegen den Klimawandel in Kauf, sondern stärkt auch die Abhängigkeit von Importen und fossilen Ressourcen.“

Holz – Schlüssel für eine nachhaltige Wirtschaft

Das während des Wachstumsprozesses im Holz gebundene CO2 wird durch dessen Verwendung in Holzprodukten gespeichert. Gleichzeitig ersetzen diese Produkte klimaschädliche Alternativen wie Stahl, Beton und Plastik. Der heimische und nachwachsende Rohstoff steht in Deutschland regional zur Verfügung und wird in klimafreundlichen Prozessen ressourceneffizient verarbeitet. Vom Bauwesen über die Verpackungs- und Möbelindustrie bis hin zur Energiegewinnung gilt Holz als wesentlicher Schlüssel für eine unabhängige und nachhaltige Wirtschaft. „Mit dem Bekenntnis zum Bauen mit Holz hat die Bundesregierung die Potenziale der Holzverwendung erkannt. Die Grundvoraussetzung dafür ist jedoch die Pflege unserer Wälder, denn ohne aktive Waldwirtschaft kein Holz und ohne Holz kein Klimaschutz“, betont Möbus.

Nutzungsverzichte gefährden Klimaziele

Dass gerade die Wälder vom Klimawandel betroffen sind, verdeutlicht die Notwendigkeit schneller und gezielter Maßnahmen zu deren Erhalt. Für ihren klimastabilen Umbau ist die Bewirtschaftung jedoch unverzichtbar. „Eine Stilllegung der deutschen Wälder und damit der heimischen Holzverarbeitung ist daher der falsche Weg für den Waldumbau, den Holzbau und die heimische Wirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel. Denn um Klimaschutz und Biodiversität wirklich voranzubringen, brauchen wir eine Reduktion der CO2-Emissionen durch klimafreundliche Produkte und Prozesse in allen Bereichen. Holz ist hier Vorreiter. Diese Rolle gilt es künftig auszubauen und nicht durch eine fehlgeleitete Umweltpolitik zu gefährden.“

Die Stellungnahme zum Entwurf ‚Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement‘ des DeSH zur Vorlage beim Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages finden Sie hier.

Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.

Pressekontakt:

Deutsche Säge- und Holzindustrie
Geschäftsführerin Julia Möbus
Chausseestraße 99
10115 Berlin

Tel.: +49 30 2061 399-00
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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.