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Dialogprozess mit allen Akteuren nötig

14.06.2022

Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald 2022

Dialogprozess mit allen Akteuren nötig

Ein breites Bündnis aus Verbänden der Forst- und Holzwirtschaft kritisiert in einer Stellungnahme den laufenden Prozess zur Erneuerung der Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald 2022 und warnt vor weitreichenden negativen Folgen für Klimaschutz, Innovation und regionale Wertschöpfung: Eine alleinige Beteiligung anerkannter Naturschutzverbände bei der Erarbeitung des Entwurfs lässt die Interessen einer Vielzahl relevanter Gruppen außen vor. Gleichzeitig kollidieren die Maßnahmen mit Zielen des Klimaschutzplans Hessen und bestehenden Gesetzen und Verordnungen. Die Verbände fordern deshalb einen Beteiligungsprozess unter Einbeziehung aller betroffenen Akteure.
 
„Die Erarbeitung einer neuen Naturschutzleitlinie ohne die Beteiligung unmittelbar betroffener Interessengruppen stellt aus unserer Sicht ein inakzeptables Vorgehen dar. Die alleinige Einbeziehung der anerkannten Naturschutzverbände des Landes Hessen verdeutlicht ein sehr einseitiges Vorgehen im laufenden Prozess. Wir fordern deshalb einen kritischen Diskurs unter aktiver Beteiligung unserer Verbände, um die im aktuellen Entwurf weitreichenden Folgen der geplanten Naturschutzleitlinie für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverwendung sowie alle hiermit verbundenen Auswirkungen miteinbezieht“, so das Verbändebündnis. 

Widerspruch zu Gesetzen und Richtlinien des Landes 

Ein den Verbänden vorliegender Entwurf enthält zahlreiche Maßnahmen, die der nachhaltigen Waldbewirtschaftung direkt entgegenstehen: „Die in der Überarbeitung der Leitlinie geplante weitreichende Einschränkung der aktiven Pflege der Wälder widerspricht nicht nur den Grundsätzen im hessischen Waldgesetz, sondern auch den Zielen der erst 2018 verabschiedeten Richtlinie für die Bewirtschaftung des Staatswaldes. Die einseitige Absage des Landes an eine multifunktionale Waldwirtschaft zur Steigerung der Biodiversität verkennt dabei die bestehende Praxis nachhaltiger Forstwirtschaft, in der Natur- und Umweltschutz bereits integriert sind“, so das Bündnis.

Einbeziehung aller Interessengruppen gefordert

Die geplanten Maßnahmen entfalten auch über den Wald hinaus negative Auswirkungen. „Der Hessische Staatswald stellt seit Jahrzehnten einen überaus wichtigen Rohstofflieferanten dar, von welchem unzählige Industrie- und Handwerksbetriebe und eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen abhängen. Diese Rolle zu schwächen, bedroht nicht nur regionale Wirtschaftskreisläufe und bedeutende Innovationspotenziale, sondern konterkariert auch die Ziele der hessischen Landesregierung die Holzverwendung für den Klimaschutz zu fördern“, so die Verbandsvertreter. „Um der Komplexität der gesellschaftlichen Ansprüche an den hessischen Wald gerecht zu werden, gilt es deshalb im Rahmen eines öffentlichen Beteiligungsprozesses und unter Einbeziehung aller Interessengruppen neue Naturschutzleitlinien zu erarbeiten, die die Verbindung zwischen Natur- und Umweltschutz auf der einen Seite sowie einer nachhaltigen und ausreichenden Versorgung der Gesellschaft mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz auf der anderen Seite gewährleisten.“

Die ‚Stellungnahme zum Entwurf der Naturschutzleitlinie für den Hessischen Staatswald 2022‘ finden Sie hier.

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