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Verbände der Säge- und Holzindustrie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fordern europäische Zeitenwende für die Holzwirtschaft.

13.04.2022

Medieninformation

Verbände der Säge- und Holzindustrie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fordern europäische Zeitenwende für die Holzwirtschaft.

  • Gemeinsames Positionspapier „Holz schafft Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit in Europa“ 
  • Klares Bekenntnis zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur stärkeren Holzverwendung 
  • Anpassungen des European Green Deal

 

Berlin, Bern, Wien, 13.04. 2022 – Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband, der Fachverband der Holzindustrie Österreich und die Holzindustrie Schweiz fordern ein klares Bekenntnis in Europa zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur stärkeren Holzverwendung. Dafür sind Anpassungen des European Green Deal an die neuen Realitäten in Europa notwendig. Besonders die Entwürfe zur Biodiversitätsstrategie, zur Forststrategie, zur Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED II + RED III) und die Verordnung über Landnutzung und Forstwirtschaft (LULUCF) sollten komplett neu ausgerichtet werden.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sowie die Sanktionen gegen Russland und Belarus stellen Wirtschaft und Gesellschaft in ganz Europa vor große Herausforderungen. In vielen Bereichen wurde eine Zeitenwende eingeläutet. Auch die Holzwirtschaft ist von den aktuellen Entwicklungen betroffen, bietet jedoch auch Lösungen für die Aufgaben der Zukunft. Holz leistet als nachwachsender Rohstoff einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz und Holz reduziert die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen sowie Produkten aus anderen Ländern. Dafür müssen in Europa und den einzelnen Ländern nun die richtigen Weichen gestellt werden.

Gerade jetzt kommt es darauf an, europäische Rohstoffe zu nutzen und unabhängige sowie klimafreundliche Wertschöpfungsketten zu stärken. Die ausbleibenden Importe von Holzprodukten aus Russland, Belarus und der Ukraine können durch eigene Produktion ausgeglichen werden, dafür benötigt die Holzindustrie in Europa aber eine sichere Rohstoffversorgung aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Europas Wälder wachsen. Die Waldfläche in der Europäischen Union hat im Zeitraum 1990-2020 um fast 10 Prozent zugenommen. Schätzungsweise 63 Prozent des jährlichen Holzuwachses werden geerntet. Die Holzvorräte in der EU sind seit 1990 um 8 Milliarden Festmeter gewachsen. Aktive Waldbewirtschaftung und wachsende Wälder sind also kein Widerspruch, sondern ein Erfolgsmodell verantwortungsbewusster Forstwirtschaft und Waldbesitzer und legen damit die Grundlage für die Holzverwendung in Europa.

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband, der Fachverband der Holzindustrie Österreich und die Holzindustrie Schweiz plädieren dafür, die Politik in Europa wieder auf den Wert einer eigenständigen Wirtschaft und Produktion in Europa zu besinnen sowie Arbeitsplätze zu erhalten. Die eigenen nachwachsenden Ressourcen zu nutzen, ist dafür von grundlegender Bedeutung.

Link zum Papier „Holz schafft Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit in Europa“

Über uns

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.

Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs vertritt die Interessen von fast 1.300 holzverarbeitenden Unternehmen in der Bauprodukt-, der Möbel-, der Platten-, der Säge- und der Skiindustrie sowie in weiteren holzverarbeitenden Betrieben, wie der Palettenherstellung. Die Unternehmen der Holzindustrie erwirtschaften mit rund 28.000 Beschäftigten Produkte im Wert von 8 Milliarden Euro und einen Außenhandelsüberschuss von 981 Millionen Euro. Innerhalb der Wertschöpfungskette Holz ist die Holzindustrie ein Schlüsselsektor und Ausgangspunkt für viele weitere Verwendungsmöglichkeiten für Holz. Entlang der Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft sind mehr als 300.000 Menschen beschäftigt, besonders in den ländlichen Regionen. Die Holzindustrie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der österreichischen Wirtschaft.

Der Verband Holzindustrie Schweiz vertritt rund 200 kleine und mittlere Unternehmen mit total 2.500 Beschäftigten in der Säge- und Holzwerkstoffindustrie. In der Schweiz arbeiten rund 90.000 Personen in der ganzen Wald- und Holzwirtschaft. In den Sägewerken werden jährlich knapp 2 Millionen Festmeter Rundholz zu 1,2 Millionen m3 Schnittholz verarbeitet. Die Holzernte im Schweizer Wald betrug im vergangenen Jahr 5,2 Millionen Festmeter.

Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.

Für Rückfragen

Deutsche Säge- und Holzindustrie
Geschäftsführerin Julia Möbus

Tel.: +49 30 2061 399-00                       
E-Mail: presse@saegeindustrie.de
Internet: www.saegeindustrie.de

Fachverband der Holzindustrie Österreichs
Norman Schirmer PR & Public Affairs

Tel.: +43 1 712 26 01 - 21 I Mobil: +43 676 403 7517                  
E-Mail: schirmer@holzindustrie.at
Internet: www.holzindustrie.at

Holzindustrie Schweiz 
Direktor Michael Gautschi 

Tel.: +41 31 350 89 89 I Mobil: +41 79 916 98 64                       
E-Mail: gautschi@holz-bois.ch
Internet: www.holz-bois.ch