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Erklärung des DeSH-Vorstands zur aktuellen Marktsituation

27.05.2021
Erklärung des DeSH-Vorstands zur aktuellen Marktsituation

Berlin, 27.05.2021

Gemeinsame Erklärung zur aktuellen Marktsituation des Vorstands des Säge- und Holzindustrie Bundesverbands (DeSH)

Der Holzmarkt ist in den letzten Monaten in einem rasanten Wandel begriffen. Ein weltweiter Bau-Boom, Corona-Sondereffekte sowie ein stärkeres Bewusstsein für klimafreundliche Materialien sorgen für eine starke Nachfrage nach Holzprodukten im In- und Ausland.

In den letzten Wochen wurde in vielen Gesprächsrunden innerhalb der Säge- und Holzindustrie sowie mit Waldbesitzern, Zimmerei- und Holzbaubetrieben in unterschiedlichen Regionen und Formaten die aktuelle Situation am Holzmarkt diskutiert. Auch findet das Thema aktuell große Aufmerksamkeit in den überregionalen Medien und im politischen Raum. Dabei ist die Debatte nicht immer sachlich und faktenbasiert.

Der DeSH-Vorstand, stellvertretend für die vielfältigen Unternehmensmodelle der Säge- und Holzindustrie und Regionen in Deutschland, gibt dazu folgende Erklärung ab:

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

  • Die Säge- und Holzindustrie ist sich ihrer Verantwortung als Bindeglied zwischen der Waldwirtschaft und den holzverarbeitenden Unternehmen bei der Herstellung von Holzprodukten bewusst. Wir sehen die schwierige Situation der Waldbesitzer durch die Waldschäden und die der Holzverarbeiter durch die Sondereffekte der Corona-Pandemie.
  • Unser gemeinsames Ziel ist weiterhin die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten, die verstärkte Verwendung von Holz in Nutzungskaskaden (stofflich/energetisch) und insbesondere im Holzbau in Deutschland.
  • Die Säge- und Holzindustrie hat in den vergangenen Jahren durch die stetige Ausweitung der Produktionskapazitäten einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Waldschäden in Mitteleuropa geleistet - und steht bereit, die Herstellung von Holzprodukten für den heimischen Markt auf einem bereits sehr hohen Niveau weiter auszubauen, um die regionale Versorgung sicherzustellen. 
  • Unerlässliche Grundlage des notwendigen Produktionsniveaus für die heimische Herstellung von Holzprodukten bleibt die ausreichende Versorgung der Unternehmen der Säge- und Holzindustrie mit Holz aus heimischen Wäldern. 
  • Wir sehen dabei neben uns auch alle anderen Partner der Wertschöpfungskette Forst & Holz in der Verantwortung, um die aktuell angespannte Marktsituation gemeinsam zu bewältigen und die Verfügbarkeit von Holzprodukten langfristig sicherzustellen: Für die ausreichende Verfügbarkeit der Rohstoffbasis stehen die Waldbesitzer und die Forstwirtschaft. Für die Bereitstellung der Holzprodukte nach der Produktion in der Säge- und Holzindustrie hat der Holzhandel eine besondere Verantwortung. Und letztendlich tragen die holzverarbeitenden Unternehmen mit einer umsichtigen und besonnenen Einkaufspolitik zu einer flächendeckenden und auskömmlichen Versorgung aller Betriebe bei. 
  • Zu dieser gemeinsamen Verantwortung gehört auch, auf eine sachliche und zielorientierte Debatte in der Öffentlichkeit und im politischen Raum hinzuwirken.

 

Freie unternehmerische Entscheidung respektieren

  • Die Marktwirtschaft ist Grundlage eines starken Wirtschaftsstandortes. Alle Unternehmen bewegen sich in diesem freien Markt mit hohen Risiken. Entscheidungen über Unternehmensstrategien hinsichtlich Preis-, Einkaufs- und Marktpolitik liegen daher einzig bei den Unternehmen selbst.
  • Grundsätzlich sehen wir daher jegliche marktbeeinflussende Kommunikation von Verbänden und Akteuren sehr kritisch und distanzieren uns in aller Form davon.
  • Der Außenhandel behält auch künftig seine wichtige Rolle als regulierendes Ventil der Wirtschaft. Breite und auch internationale Absatz- und Einkaufsmärkte sind nicht nur zur Risikostreuung der Unternehmen wichtig, sondern auch um Produkte unterschiedlicher Qualitäten vertreiben zu können, die sich im heimischen Markt nicht ausreichend absetzen lassen.

 

Appell an die gesamte Wertschöpfungskette

  • Wir appellieren nun gemeinsam an unsere Mitgliedsunternehmen und alle Partner in der Wertschöpfungskette, dazu beizutragen, eine klimafreundliche Holzverwendung in Deutschland dauerhaft zu stärken.

 

Die gemeinsame Erklärung der Säge- und Holzindustrie zur aktuellen Marktsituation können Sie hier als pdf-Dokument herunterladen.