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Bauminister schaffen Grundlage für klimafreundliches Bauen

01.10.2019
Förderung des Holzbaus durch den Beschluss der Bauministerkonferenz

Bauministerkonferenz der Länder

Bauminister schaffen Grundlage für klimafreundliches Bauen

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) begrüßt den Beschluss der Bauministerkonferenz von letzter Woche, das Bauen mit Holz künftig zu erleichtern. Die Anpassung der Musterbauordnung an den aktuellen Stand der Technik ist längst überfällig. Der Verband appelliert, dass Bund, Länder und Kommunen selbst zum Vorreiter im Holzbau werden.

„Das Bauen mit Holz ist der Schlüssel zu klimafreundlicher und flexibler Wohnraumschaffung. Wir sind froh, dass die Politik die technischen Entwicklungen der vergangenen Jahre anerkannt hat und künftig nutzen möchte“, sagt DeSH-Hauptgeschäftsführer Lars Schmidt. Auf ihrer Herbstkonferenz im schleswig-holsteinischen Norderstedt am 26. und 27. September hatten die Landesbauminister unter anderem beschlossen, die Holzbaugrenze von 13 auf 21 Meter anzuheben. Mit der Anpassung der Musterbauordnung wird darüber hinaus die Grundlage für einheitliche Holzbauregelungen geschaffen. Einige Bundesländer haben in den letzten Jahren ihre Bauordnungen bereits überarbeitet und eigene Holzbau-Offensiven gestartet.

Bisherige Hemmnisse unbegründet

„Bisher wird der Holzbau noch durch einige gesetzliche Regelungen gehemmt. Beispielhaft sind die Emissionsregelungen für flüchtige organische Verbindungen. Für einen natürlichen und nachweislich unbedenklichen Baustoff wie Holz sind solche Auflagen unbegründet und müssen abgebaut werden“, mahnt Schmidt. Denn damit werden nationale Anforderungen an Bauprodukte geschaffen, die über die europäischen Regelungen hinausgehen. Was im Holzbau unter Wahrung gängiger Vorschriften möglich ist, zeigen Skandinavien, Österreich und die Schweiz. Um dies auch hierzulande in die Öffentlichkeit zu tragen, wünscht sich der DeSH, dass Bund, Länder und Kommunen bei Projekten der öffentlichen Hand künftig selbst auf Holz setzen.

Holzbau ist Klimaschutz

Architekten, Planern und Wissenschaftlern gilt der Holzbau schon länger als Hoffnungsträger. Der Gebäudesektor gehört zu den großen Verursachern klimaschädlicher Treibhausgase. Im Gegensatz zu konventionellen Baustoffen, die in ihrer Herstellung große Mengen an Treibhausgasen verursachen, entziehen Bäume der Atmosphäre CO2 und binden es als Holzprodukt über die komplette Nutzungsdauer. Damit lassen sich die CO2-Emissionen bei Holzbauten durchschnittlich um mehr als die Hälfte reduzieren im Vergleich zu anderen Baustoffen. Das gesamte Einsparpotenzial in Deutschland liegt bei über 30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

Holz für Nachverdichtung und Aufstockung

Dank innovativer und leistungsstarker Produktentwicklungen sind Holzbauten vielseitig einsetzbar. „Zentrale Vorteile moderner Holz- und Holzhybridkonstruktionen sind das geringe Eigengewicht und der hohe Vorfertigungsgrad. Dadurch kann schnell hochwertiger Wohnraum geschaffen werden“, erklärt Schmidt. Das Potenzial liegt besonders im seriellen Bauen, indem ohne zusätzlichen Flächenverbrauch durch Nachverdichtungen, Umnutzungen und Aufstockungen neuer Wohnraum geschaffen werden kann, Anwendungsbereiche bei denen der Holzbau seine Stärken ausspielen kann. Studien der Technischen Universität Darmstadt und des Pestel-Instituts zufolge könnten auf diesem Weg bis zu 2,7 Millionen neue Wohnungen im innerstädtischen Bestand entstehen.

Pressekontakt:

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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 370 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.