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DeSH Jahresrückblick: Mit größerer Schlagkraft die Herausforderungen der Zukunft anpacken

07.01.2019
DeSH

Das Jahr 2018 stand für die Sägeindustrie im Zeichen der Fusion des Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes e.V.(DeSH) mit den bayerischen Sägern des Verbandes der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung Bayern/Thüringen e.V. (VHK). Bereits auf der Mitgliederversammlung des VHK im Herbst 2017 hatten sich die Mitglieder für eine Fusion hin zu einer einheitlichen Interessenvertretung ausgesprochen. Gerade die komplexen Themen unserer Zeit können nur mit der Schlagkraft eines starken Verbandes umgesetzt werden, der sachlich fundiert auf allen politischen Ebenen vernetzt ist. Das Ziel ist, die starke Verwurzelung in der Region zu behalten und dabei die Vorteile einer schlagkräftigen einheitlichen Positionierung auf allen Ebenen auszubauen.

Auf der gemeinsamen Mitgliederversammlung des DeSH und des VHK am 22. November 2018 wurde das Ziel mit dem einstimmigen Votum aller Mitglieder umgesetzt. Ab dem 01.01.2019 werden somit auch die bayerischen Säger über den DeSH vertreten. Mit mehr Direktmitgliedern im Rücken und einer gemeinsamen Strategie kann der Unternehmerverband seine Anliegen noch schlagkräftiger vorbringen und seine Ziele noch ambitionierter stecken.

Neben einer einheitlichen Interessenvertretung auf Bundes-, EU- und Länderebene wird durch den Beitritt und die damit neu geschaffenen Beiräte auf Landesebene der DeSH auch in den Regionen noch präsenter. Die regionalen Strukturen stärken darüber hinaus die Vernetzung untereinander und führen zu einem intensiveren Austausch der Unternehmer miteinander. Aus ihren Reihen heraus greift der Verband die relevanten Themenfelder auf und kann sich zielgerichtet dafür einsetzen, sie im Interesse der Branche auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene umzusetzen.

Klimawandel als Herausforderung für das gesamte Cluster Forst und Holz

Eines der drängendsten Themen unserer Zeit ist der Klimawandel. In diesem Jahr wurde das auch für das Cluster Forst und Holz besonders deutlich. Das Jahr 2018 begann mit schweren Stürmen. Der heiße und extrem trockene Sommer hat nicht nur der Vegetation im Allgemeinen geschadet, er hat auch zur starken Ausbreitung des Borkenkäfers geführt.

Da sich diese Ereignisse auch in den kommenden Jahren wiederholen könnten, arbeitet der DeSH aktiv in zahlreichen Bund- und Länderarbeitsgruppen an der Ausgestaltung von Maßnahmen, die zu einer kurzfristigen Stabilisierung und langfristigen Vorsorge für das gesamte Cluster Forst und Holz führen sollen.

Die Sicherung der kontinuierlichen Rohholzversorgung auch unter extremeren Bedingungen wird eine der wesentlichen Herausforderung in der Zukunft sein. Daher begrüßt der DeSH, dass die Politik im Rahmen der GAK in den nächsten 5 Jahren 25 Millionen Euro für die Aufarbeitung der Schäden bereitgestellt als ersten Schritt bereitgestellt hat. Diese Hilfen müssen jedoch nicht nur langfristig erhöht auch durch Erleichterungen beim Transport und der Rundholzlagerung flankiert werden.

Eine weitere wichtige Rolle wird dabei auch die künftige Klimaschutzpolitik Deutschlands spielen. Im Zuge des für 2019 geplanten Klimaschutzgesetzes wird sich der DeSH für den Erhalt der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Holznutzung und gegen weitere Einschränkungen einsetzen.

Transport und wettbewerbsfähige Logistik

Im Zuge der immer häufiger auftretenden Kalamitäten hat sich der DeSH intensiv für die Ausweitung der Transportkapazitäten eingesetzt. Vielerorts konnten Sondergenehmigungen im Bereich der Rundholzlogistik erreicht werden, um Schadholz schnell aus dem Wald zu transportieren. Der bürokratische Aufwand ist jedoch enorm, zumal Sondergenehmigungen häufig regional stark beschränkt sind. Der Verband fordert daher weiterhin eine bundesweit dauerhafte einheitliche Anhebung der Tonnage auf 44t, wie sie schon in vielen europäischen Nachbarländern üblich ist.

Förderung des Holzbaus

Wie auch in den vergangenen Jahren setzte sich der DeSH intensiv für die politische Verankerung des Holzbaus in Bund und Ländern ein. Neben der rechtlichen Gleichstellung von Holz mit konventionellen Baustoffen durch die Novellierungen der Landesbauordnungen in einigen Bundesländern wurde das Bauen mit Holz sowohl im Koalitionsvertrag als auch im Ergebnispapier des Wohngipfels der Bundesregierung verankert.

Vor dem Hintergrund des knappen und teuren Wohnraums vor allem in Ballungszentren sind insbesondere modulare Holzbaulösungen ideal geschaffen zur Nachverdichtung in Städten durch Aufstockung, Aus- und Umbau. Um die gesamten Potenziale des Holzbaus noch weiter ausschöpfen zu können, wird sich der DeSH auch im kommenden Jahr für die Weiterentwicklung der Musterbauordnung (MBO) und deren weitere Harmonisierung zwischen den Bundesländern einsetzen, um den Planungs- und Genehmigungsaufwand im Bauwesen zu reduzieren und die damit verbundenen Abläufe zu beschleunigen.

Holzverpackungen

Der zweitgrößte Absatzmarkt neben dem Holzbau ist für die Sägeindustrie der Verpackungssektor. Im Zuge der öffentlichen Diskussion um die Reduzierung von Kunststoffverpackungen stellen Holzverpackungen nicht nur die klimafreundliche Alternative dar, sondern ihre Rolle wird in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen.

Um den Herausforderungen des veränderten Holzangebotes durch Extremwetterlagen zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit der Holzprodukte weiter zu steigern, haben DeSH und der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten und Exportverpackungen eine Kooperation gestartet.

Energiegipfel und Pellet-Summit

Die energetische Nutzung von Holz hat eine lange Tradition in der Sägeindustrie, denn die holzbearbeitenden Betriebe verbrauchen nicht nur Energie, sondern erzeugen auch einen großen Anteil der erneuerbaren Energie aus Biomasse. Aufgrund der zunehmenden gesetzlichen Regelungsdichte im Bereich Energie und Emissionen hat der DeSH in diesem Jahr die beiden Arbeitskreise Energie und Pellets im Rahmen eines Energiegipfels zusammengelegt. Neben dem neuen EEG-Ausschreibungsdesign standen vor allem die geplanten Regelungen für mittelgroße Feuerungsanlagen im Fokus. Dabei wurde deutlich, dass eine Verschärfung der europäischen Vorgaben erhebliche negative Auswirkungen auf die gesamte Holzindustrie hätte. Der DeSH hat sich daher gemeinsam mit anderen Verbänden sowie im Rahmen der Charta für Holz 2.0 erfolgreich für eine praxistaugliche Regelung durch Übernahme der europäischen Vorgaben eingesetzt.

In diesem Jahr fand zudem die zweite Auflage des Pellet-Summit statt. Dabei erklommen eine Gruppe von Vertretern der europäischen Pelletbranche um Organisator Markus Mann und DeSH-Hauptgeschäftsführer Lars Schmidt einen Gipfel in den Schweizer Alpen, um auf die bisher ungenutzten Potenziale von Pellets für die Wärmewende aufmerksam zu machen.

Karriereplattform zur Fachkräftesicherung gestartet

Beim Sägewerkskongress im März in Würzburg haben mehr als 300 Teilnehmer beispielsweise über Themen wie Bewirtschaftung im Privatwald, globale Märkte, Starkholz sowie der Personalsituation in den Betrieben diskutiert. Neben dem fachlichen Austausch stand auch das Netzwerken im Zentrum des Branchentreffens.

Diese Möglichkeit nutzten vor allem die rund 80 Studenten, die zur ersten Karriereplattform "Holz.Industrie.Zukunft" kamen, um sich mit Vertretern von Unternehmen über mögliche Berufswege auszutauschen. Als Element der DeSH-Nachwuchskräfte-Kampagne „it wood be good“ greift die Plattform eines der drängenden Zukunftsthemen der Branche auf: die Fachkräftegewinnung – und Sicherung. Aufgrund der positiven Resonanz wird auch beim kommenden Sägewerkskongress vom 13. – 15. März 2019 in Berlin die Karriereplattform in die zweite Runde gehen. Neben den Auszubildenden stehen damit nun auch ergänzend die Studierenden im Fokus der DeSH-Kampagne It-WOOD-be-good.

Ausblick 2019

Das Thema Klimawandel wird die Branche auch im kommenden Jahr weiter intensiv beschäftigen. Daher stehen Rohstoffgipfel und Sägewerkskongress 2019 in ebenfalls unter dem Motto „Holz im Klimawandel“. Zum einen eröffnet das wachsende Bewusstsein der Menschen für eine nachhaltige und klimafreundliche Entwicklung neue Möglichkeiten für den Rohstoff Holz, wie beim Bauen oder der Verpackung. Zum anderen bergen die sich häufenden Wetterextreme große Herausforderungen für die künftige Rohholzversorgung. Auf dem Rohstoffgipfel und Sägewerkskongress 2019 wird die Branche erörtern, wie sie die Herausforderungen des Klimawandels erfolgreich in Chancen umsetzen kann.

Weitere Themen, mit denen sich der DeSH auch in 2019 beschäftigen wird, sind die Unterstützung bei der Etablierung effektiver Verkaufsstrukturen im Privat- und Kommunalwald, die Verwendung von Sägenebenprodukten im stofflichen und energetischen Bereich sowie die Stärkung der politischen Interessenvertretung.