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Nachhaltige Wertschöpfung im „grünen Herz Deutschlands“ in Gefahr

22.08.2017

Anlässlich des Jahresempfangs der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringischen Landtag am 24. August 2017 appellieren die Verbände der holzverarbeitenden Unternehmen an die Abgeordneten, den Dialog zwischen Politik und der holzbasierten Industrie in Thüringen zu intensivieren, um auch weiterhin gemeinsam zur nachhaltigen Entwicklung im Freistaat beitragen zu können.

In kaum einem anderen Bundesland steht der Teil der Wirtschaft, der auf der Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz basiert, so unter Druck wie in Thüringen. Das verwundert, hat doch gerade im waldreichen „grünen Herz Deutschlands“ die Holzwirtschaft eine lange Tradition und sichert mehr als 30.000 Menschen, vor allem in ländlichen Regionen, Arbeit.

Im Kern geht es um die Frage, wie und wo der Wald genutzt werden darf. Es gilt die einfache Gleichung: Wo die Rohstoffbasis fehlt, kann auch die Holzwirtschaft nicht gedeihen. „Wenn man politisch die Wirtschaft langfristig weg von fossilen Ressourcen und in Richtung einer echten Bioökonomie entwickeln will, dann gehört eine dauerhafte Bereitstellung des wichtigsten nachwachsenden Rohstoffes unseres Landes, des Holzes, unbedingt dazu“, so Leonhard Nossol, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. und Geschäftsführer der Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal GmbH im thüringischen Blankenstein.

Die Landespolitik setzt demgegenüber in den letzten Jahren konsequent auf die Erhöhung des Anteils nutzungsfreier Wälder. Das Klimaschutzgesetz, Stilllegung von Waldflächen etwa durch die angestrebte sehr teure Zertifizierung des Staatswaldes nach dem Waldstandard FSC, das Nationale Naturmonument, die Biosphärenreservate oder die Transporteinschränkungen für Langholz verfolgen allesamt eigene Ziele, sie bringen aber die erfolgreiche Forst- und Holzwirtschaft in Thüringen in Gefahr.

Klimaschutzpotenzial des thüringischen Waldes wird nicht ausgeschöpft

Unverständlich bleibt den thüringischen Unternehmern auch, warum mit der Einschränkung der Holzwirtschaft aktiv darauf verzichtet wird, das Klimaschutzpotenzial des heimischen Waldes zu nutzen. Holz bindet langfristig klimaschädliches CO2 und es ersetzt in bedeutendem Maße energieintensive Baustoffe wie Beton und Stahl.

„Forstwirtschaftliche Nutzungseinschränkungen führen weder zu einer Erhöhung der Artenvielfalt noch dienen sie dem Klimaschutz. Denn das Holz muss aus Teilen der Welt importiert werden, in denen keine derart vorbildliche Waldbewirtschaftung stattfindet wie hier. Hinzu kommen die dazugehörigen Transportemissionen und der Energiebedarf. Regionale Produktionskreisläufe, Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung wären die Verlierer einer solchen Entwicklung,“ so Ralf Pollmeier, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Pollmeier Massivholz GmbH & Co. KG in Creuzburg.

Es ist deshalb dringend geboten, den Dialog zwischen Politik und der holzbasierten Industrie in Thüringen aufzunehmen, um mittelfristig wieder einen Ausgleich der verschiedenen Interessen herbeizuführen.

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Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine optimale Versorgung seiner Mitgliedsunternehmen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung von Holz zu verbessern. In Kooperation mit der Forstwirtschaft engagiert sich die AGR für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen steht.