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Sägewerkskongress: Best Practice und Vorbild - Stadt München setzt finanzielle Anreize für Holzbau

14.12.2016
Redner auf dem Sägewerkskongress 2017: Holzbauarchitekt Tom Kaden

Tom Kaden, Geschäftsführer der Kaden + Lager Architekten GmbH kam über seine Vorliebe für modulares Bauen zum Holzbau und sorgte mit spektakulären für Holzbauprojekten für internationales Aufsehen. Auf dem Sägewerkskongress 2017  stellt er sich im Experteninterview  dem Thema „Wohnraumbedarf und urbanisierte Gesellschaft: Holz für das Bauen und Leben in der Stadt“ und wird diese Debatte mit aktuellen, spannenden Aspekten aus Sicht von Architekten, Bauplanern und Bauträgern bereichern. 

Das Haus e13, das Sie 2008 fertig stellten und das als Exponat noch bis zum 15. Januar in der Ausstellung „Bauen mit Holz“ zu sehen ist, war damals das höchste Holzhaus Europas. Seitdem hat sich viel getan im Holzbau. Welche Entwicklungen waren in den letzten Jahren wesentlich?

Aus meiner Sicht sind hier vor allem die Weiterentwicklung und der vermehrte Einsatz von Brettsperrholz sowie von der Holzart Buche mit ihren höheren Festigkeitsklassen zu nennen.

Welche Trends werden den Holzbau in den nächsten Jahren prägen?

Von „prägen“ möchte ich noch nicht sprechen. Ich hoffe sehr, dass es uns zumindest endlich gelingt, in der urbanen Mehrgeschossigkeit die Gebäudeklassen 4 und 5 sprichwörtlich in die „Breite“ zu entwickeln. Wir müssen mit unserem Werkstoff auch die künftig neue städtebauliche Kategorie der „Urbane Zentren“ besetzen, um endlich aus dieser < 2%-Ecke heraus zu kommen.

Gerade wurde der Klimaschutzplan 2050 verabschiedet, der besonders auf den CO2-Speichereffekt der Holznutzung eingeht. Welche staatlichen Anreize könnten aus Ihrer Sicht das Bauen mit Holz weiter voranbringen und was können und müssen Holzwirtschaft und Holzbau tun?

Dazu sollte man sich das Anreizprogramm der Stadt München ansehen, das den ökologischen Faktor des nachwachsenden Rohstoffes Holz finanziell bewertet und sogar in Gutschriften für entsprechende Bauprojekte ummünzt. Dadurch wird der Holzbau direkt gefördert. Außerdem plädiere ich für eine verbesserte Lehre an Fachhochschulen, Hochschulen und Universitäten für angehende Architekten und Ingenieure. Die Holzwirtschaft muss umgehend fünf Holzbauprofessuren finanzieren. Es gibt keinen Nachwuchs! Diese eine wunderbare Ausbildungsstätte an der Technischen Universität München mit dieser Spezialisierungsmöglichkeit reicht nicht aus.

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12. Internationaler Kongress der Säge- und Holzindustrie & 4. AGR Rohstoffgipfel
12.-13. Januar 2017 in Berlin
www.saegewerkskongress.de

Tom Kaden - Geschäftsführer von Kaden + Lager Architekten GmbH 
Experteninterview und Diskussion
„Wohnraumbedarf und urbanisierte Gesellschaft: Holz für das Bauen und Leben in der Stadt“
am Donnerstag, 12. Januar 2017 ab 16 Uhr