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Ergebnisse Modellprojekt Optimierung der Holzlogistik in Baden-Württemberg

10.12.2015
Holztansportgewerbe Klausner Group

Über insgesamt 24 Monate koordinierte die AGR im interdisziplinären Projekt „Optimierung der Holzlogistik in Baden-Württemberg“ erfolgreich die Suche nach verschiedenen Wegen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen des Rundholztransports. Man schaute dabei in viele Richtungen: Eine Befragung des Holztransportgewerbes lieferte Daten und Informationen für die Beurteilung der wirtschaftlichen und technischen Situation. Es wurde weiterhin die Wirkung von höheren Gesamtgewichten auf die Verkehrsinfrastruktur untersucht, die Fahrzeugtechnik und verschiedene Ansätze zur Logistikoptimierung unter die Lupe genommen. Im Oktober 2015 wurden in einem über 400 Seiten starken Bericht u.a. folgende interessante Ergebnisse präsentiert:

  • Knapp 15 Millionen Liter Diesel werden jährlich in Baden-Württemberg für den Transport von Rundholz vom Wald in die Werke der Holzindustrie eingesetzt. Eine Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts (zGG) von derzeit 40 Tonnen auf 44 Tonnen würde den Verbrauch um 2,1 Millionen Liter jährlich mindern.
  • Es zeigen sich strukturelle Probleme im Holztransportgewerbe etwa bei der Altersstruktur und bei der Nachwuchsgewinnung.
  • Durch Leichtbauweise beim Aufbau der Fahrzeuge können, je nach Fahrzeugkonfiguration, bis zu 1,5 Tonnen Rundholz pro Fahrt mehr transportiert werden. Bezüglich einer möglichen Anhebung des zGG sind die meisten Fahrzeuge technisch in der Lage, höhere Transportgewichte zu fahren.
  • Bei Waldwegen sollten vorrangig die vom Holztransport besonders betroffenen Hauptabfahrrouten (Magistralen) für höhere Gewichte fit gemacht werden.
  • Durch Simulationsrechnungen konnte gezeigt werden, dass Holztransportfahrzeuge die Straßen weniger belasten als vergleichbare Standard-LKWs, die heute schon zugelassen sind.
  • Bei den Brücken zeigt sich, dass besonders Langholztransporter die Infrastruktur weniger belasten als Referenzfahrzeuge.

Im Ergebnis weist das Projekt zwei Optionen auf, die Holzlogistik in Deutschland nachhaltig zu verbessern; man kann einerseits durch Kooperationen und Koordination insgesamt besser werden oder ordnungspolitisch durch höhere zulässige Gesamtgewichte ein stückweit zu Europa aufschließen und an vielen Stellen gleichzeitig für Entlastung sorgen. Mit geeigneten Maßnahmen begleitet würde die Infrastruktur auch bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 46 Tonnen nicht über Gebühr belastet. Ein großer Schritt wäre getan, sofern sich beide Wege miteinander verbinden ließen.

Unzureichende Daten zu Waldwegen machen nach den theoretischen Voruntersuchungen eine Praxiserprobung notwendig, die 2016 in Angriff genommen werden soll.

Detailliertere Ergebnisse finden Sie auf unserem Factsheet unter diesem Link.